Das Wesen der BKH
Heutzutage gibt es Dank der Züchtungen viele Rassekatzen, sie sind zahm, haben sich an den Menschen gewöhnt und suchen gerne seine Nähe. Manche sind sehr temperamentvoll, sie haben einen großen Bewegungs- sowie Freiheitsdrang und brauchen darum unbedingt viel Auslauf, andere sind eher die gemütlichen Stubentiger und lieben es eher warm und kuschelig.
Zu Letzteren gehören unsere Britenbärchen. Sie sind angenehme, sehr ruhige Mitbewohner, sie passen sich schnell an ihren Menschen und seine Wohn- und Lebensumstände an und sind sehr liebenswerte und unkomplizierte Haustiere. Auf jeden Fall lieben sie es, ab und zu ausgiebig gekrault und gestreichelt zu werden, aber sie entscheiden gerne auch mal selbst durch aktive Aufforderung zum Streicheln, wann es an der Zeit für eine Schmuseeinheit ist.
Die wilden fünf Minuten
Doch auch die eher ruhige BKH (Britisch-Kurz-Haar) hat ihre wilden fünf Minuten. Dann rast sie als sei sie von der Tarantel gestochen worden die Treppen rauf und gleich im nächsten Moment wieder runter oder flitzt in einem irren Tempo durch die Wohnung. Denn ab und an muss eben auch sie sich mal so richtig austoben, um ihre Muskeln und Sehnen zu trainieren und um die überschüssige Energie loszuwerden, die sie dann wieder mit stundenlangem Liegen auf ihrem Lieblingsplatz beim Schlafen und Dösen sammeln kann. Diese Fünf-Minuten-Phase ist übrigens für jeden Zuschauer urkomisch anzusehen.
Ruhe bitte!
Ist die BKH wieder in ihrem Ruhemodus angekommen und hat es sich auf ihrem Lieblingsplatz gemütlich gemacht, will sie nicht mehr gestört werden. Allerhöchstens zärtliches Kraulen ist dann noch erlaubt, aber bloß keine schnellen Bewegungen oder lauten Geräusche. Ihr empfindliches Gehör mag keine lauten Geräusche. Die Katze ist leise und dankt es Ihnen, wenn Sie auch leise mit ihr umgehen. Schreiende Menschen bewirken bei ihr gar nichts.
Wer erzieht hier wen?
Kennen Sie den Unterschied zwischen Hundehalter und Katzenhalter?
Der Hundehalter domestiziert den Hund, die Katze domestiziert die Katzenhalter…
Natürlich ist Erziehung einer BKH auch möglich. Ihre Katze möchte ja nichts falsch machen und macht auch ganz bestimmt nichts, was Sie vielleicht ärgert, mit Absicht. Aber die Erziehung funktioniert hier eher mit Ruhe, Geduld, Belohnung in Form von Streicheleinheiten und Leckerchen sowie mit konsequenten und für die Katze klar verständlichen Regeln. Und mit viel Glück und Geduld liegt sie dann irgendwann nur noch auf den verbotenen Plätzen, wenn Sie nicht da sind.
Stubenhocker
Die BKH gilt als reine Wohnungskatze, aber dies hat auch viele Vorteile: Sie brauchen bei einer Wohnungskatze keine Angst vor lästigen Parasiten zu haben, die überall in der freien Natur lauern, es besteht auch keine Infektionsgefahr durch andere freilaufende Tiere. Kein Auto, kein Jäger, kein böser Nachbar, kein Tierfänger kann Ihrem Liebling gefährlich werden.
Sollten Sie die Möglichkeit zu einem gesicherten Freigang, also einen abgesicherten Garten haben, wäre das wirklich toll für Ihre Katze. Aber ein kleiner Balkon mit Katzennetz reicht auch schon aus, um ab und zu mal mit dem Pelz in der Sonne zu liegen.
Da die Vorfahren unserer Hauskatze (Falbkatze / Felis silvestris lybica) ursprünglich aus wärmeren Gegenden im Nahen Osten kamen, liebt sie es auch heute noch sehr, in der Wärme zu sein. Dies kann eine warme, kuschelige Katzenhöhle, eine Fensterbank mit Sonne oder ein Plätzchen an der Heizung sein. Gerne wird sie sich genau dort einkuscheln, um die wohlige Wärme zu genießen.
Genießen Sie diesen Anblick Ihres glücklichen schlummernden Stubentigers, dies ist wahrlich der Betrachtung wert, denn schon die kleinste Katze ist ein Meisterwerk (Leonardo Da Vinci).