Odd- & Blue-Eyed

Odd-Eyed kommt aus dem Englischen und bedeutet verschiedenfarbige Augen. Eine Odd-Eyed-Katze hat also zwei verschiedenfarbige Augen. Dies können Tiere mit einem orangen, gelben oder grünen und einem blauen Auge sein. Katzen, die Blue-Eyed sind, haben dagegen zwei blaue Augen.

Dieses „Blue-Eyed“ kommt meistens bei ganz weißen Katzen vor, aber auch bei Katzen, die einen Weißanteil im Fell haben und ansonsten mit Farbtupfen gescheckt sind, diese Farbvarianten nennt man je nach Art der Scheckung Bicolor, Harlekin oder Van.

Wenn einfarbige Katzen blaue Augen haben, handelt es sich hierbei allerdings um ein sehr seltenes anderes Gen (Altai-Gen / ALT). Hier wurden jedoch jüngst fremde Rassen mit der BKH gekreuzt, um dieses schöne Ergebnis zu erhalten. Das Gen ist noch nicht so gut erforscht und etwas heikel. So dürfen z.B. nicht zwei Tiere, die dieses Gen tragen, miteinander verpaart werden und es kann nicht reinerbig gezüchtet werden, da hier Taubheit, sehr weiter Augenstand, sehr breite Nase, vorzeitige Ergrauung, sehr kurzer Schwanz etc. beobachtet wurden. Es gehört somit nur in die Hände wirklich erfahrener und ehrlicher Züchter, die dieser großen Verantwortung gerecht werden können. Ich selbst bin Liebhaber dieser wunderschönen Katzen und verfolge einige dieser Zuchtprogramme gespannt.

Bei Odd-Eyed-Katzen mit Weißanteil oder Weißscheckung kommt die blaue Farbe durch das Fehlen von Melanozyten, was wiederum durch einen „Defekt“ verursacht wird, der hier allerdings als wünschenswert anzusehen ist, da er sich lediglich auf die Pigmentzellen (Melanozyten) beschränkt.

Im Gegensatz zu weißen Katzen mit blauen Augen, die sehr oft taub sind, kommt Taubheit bei Katzen mit Weißanteil und blauen Augen nicht vor, da es sich hierbei wieder um zwei ganz verschiedene Gene handelt, die für die blauen Augen verantwortlich sind. Bei ganz weißen Katzen ist dies der genetische Faktor W (dominantes Weiß), was die Pigmentbildung auf Fell und Augen unterdrückt, bei den farbigen Katzen mit Weißanteil hingegen ist es das S-Gen (Scheckungsgen), das hier die Pigmentbildung hemmt.

Wenn bei einem Kitten ab der 3.-4. Woche die Melaninbildung im Körper beginnt, entwickelt sich auch die Augenfarbe. Bei vielen Katzen können wir aber schon am Stammbaum erkennen, welche Augenfarbe ein Kitten haben wird. Wenn jedoch Blue- oder Odd-Eyed-Katzen mit in der Linie sind, ist das Ganze ein wenig spannender. Hier fehlen auch teilweise noch die Erkenntnisse über Gen- und DNA-Tests, jedoch gibt es bereits jahrelange Erfahrungen von Züchtern, die mit diesen Genen arbeiten. Alle Erkenntnisse mussten erarbeitet und bestenfalls untereinander weitergegeben werden und das erfordert ein gutes Miteinander. Darum kann man hier auch im weitesten Sinne von einer „gemeinsamen Arbeit“ der Züchter sprechen.

Bei Katzen, die rezessiv Odd-Eyed tragen oder eben Katzen mit Odd-Eyed und Weißanteil ist heute bekannt, dass es sich hier um einen autosomal Vererbungsdefekt handelt. Das rezessive Odd-Eyed-Gen muss folglich von beiden Elterntieren weitergegeben werden.

Das heißt aber noch lange nicht, dass wenn man zwei solche Tiere miteinander verpaart, dass dann auch Blue- oder Odd-Eyed fällt. Da eben der Erbgang hier nicht völlig klar und eindeutig wie bei anderen Verpaarungen ist. Darum ist Odd- oder Blue-Eyed aktuell die seltenste Farbe bei den Briten (Britisch Kurzhaar) und auch ein spannendes Thema, dem ich mich gerne weiter widmen möchte.

Mit meiner Odd-Eyed-Trägerin „Leonora of Zeus Cats“ ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich danke an dieser Stelle den Züchtern Richard und Daniel für diese wunderschöne Katze und das in mich gesetzte Vertrauen.

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